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Wieder in Deutschland angekommen, möchte ich Ihnen noch einmal die Endergebnisse für unser Bochumer Team mitteilen.
Bereits bei der Gala am Samstagabend wurde unserem Team eine Holztafel für den 13. Platz in der Memorialwertung (Memorials sind die Schriftsätze, welche für den Applicant und den Respondent angefertigt wurden) überreicht.
Eine weitere Urkunde erhielt Linda Wittor, welche unter den über 400 Oralisten auf Platz 77 kam und damit eine der „100 Best Oralists“ wurde.
In der Gesamtwertung belegte unser Team letztlich den 43.Platz von 123 teilnehmenden Teams aus 76 Nationen.
Da nunmehr der Wettbewerb zu Ende ist, kann ich an dieser Stelle auch noch mitteilen, gegen welche Teams unsere Bochumer Studenten angetreten sind. Blerina und Sebastian traten gegen die Auckland University aus Neuseeland und die Universität Chihuahua, Mexiko an. Robin und Linda plädierten gegen Kambodscha und dem russischen Team des Moskau State Institute of International Relations.

Zudem kann ich hier noch mitteilen, dass das Thema des Jessup Problems für 2012 bereits am Samstag veröffentlicht wurde:
The 2012 Jessup Problem involves a dispute between two states over the destruction of a cultural site of great importance and the important question of who gets to represent a state internationally in the immediate aftermath of a coup d’etat. It also involves international responsibility for the use of force by one state while taking part in a regional operation to bring about democracy.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Wettbewerb – insbesondere, da die deutsche Vorausscheidung in Bochum stattfinden wird!

 

 

Gestern Abend waren wir bei der Dessert Party im Ritz Carlton, wo wir zur Musik einer Live Band getanzt haben. Die Party war um 12 Uhr zu Ende, sodass wir dann den Shuttle Bus zurück zu unserem Hotel nahmen. Um uns für heute Abend unsere restlichen Kraftreserven aufzusparen, verzichteten Blerina, Linda und ich auf diverse Einladungen anderer Teams zu verschiedenen Parties und gingen stattdessen schlafen. Der Rest des Teams war auf einer Afterparty hier in unserem Hotel.

Heute um 11.30 Uhr begann ein Lunch inklusiver einer Diskussionsrunde mit den Autoren des diesjährigen Sachverhaltes, bei welchem diese auf die Fragen der Teilnehmer bezüglich der Streitfragen eingingen. Direkt im Anschluss daran mussten wir uns auch schon vor dem Presidential Ballroom anstellen, um gute Plätze für das Finale zu bekommen.
Die Presentation beider Teams war sehr gut und man bekam trotz der vielen Runden, die wir bisher gesehen haben, immer noch andere Argumente zu hören.
Gewonnen hat die University of Sydney, jedoch wurde die zweite Agentin für den Respondent der Columbia University als Best Oralist gekürt.

Jetzt werden wir uns für die Final Gala hier in unserem Hotel in Schale werfen und den Abschluss der White and Case International Rounds genießen.

Morgen um halb zwei werden sich die Wege unserer Teammitglieder  trennen, da Linda und Stephan wieder nach New York fahren, Blerina zurück nach Melbourne fliegt und Robin, Sebastian und ich zurück nach Deutschland fliegen. Isabella bleibt eine weitere Woche in den Staaten und Katrin fliegt auch nach Deutschland zurück.

Das gesamte Team inklusive der Trainer möchte Ihnen allen für Ihre Unterstützung danken; sei es emotional, finanziell oder auch fachlich in der gesamten Vorbereitungszeit. Ohne Ihre Mithilfe wäre diese wunderbare Erfahrung für das Team nicht möglich gewesen!
Wir hoffen, Sie hatten Freude daran, unseren Aufenthalt in Washington zu verfolgen und dass sie auch in den folgenden Jahren Freunde des Jessup Moot Courts sein werden und die folgenden Bochumer Teams bei diesem Wettbewerb begleiten.

Thank you!

Gestern Abend hatten wir sehr viel Spaß auf der National Dress Party. Wir wurden in unseren Fußballtrikots häufig darauf angesprochen, dass Deutschland „the best football team“ sei 🙂 Alle Teams haben sich sehr viel Mühe hinsichtlich ihrer Outfits gegeben und das chilenische Team wurde für ihre Bergmanns-Anzüge inklusive Helm und -lampe für die beste Idee ausgezeichnet.
Um zwei Uhr war die Party leider vorbei, doch unser Team spielte bis um 6 Uhr mit dem Nord-Mexikanischen Team und Lasson aus dem kenianischen Team „Filmtitel raten“.

Nach der langen Nacht verschliefen wir leider die Viertelfinalbegegnungen, doch schauten wir uns stattdessen erholt das Halbfinale zwischen Sydney und Jamaika an. Beide Teams waren sehr gut, doch die Richter schickten Sydney ins Halbfinale, worüber Blerina sehr glücklich und Linda tief enttäuscht war…
Das andere Halbfinale entschied die Columbia University aus den USA für sich und warf damit Singapur aus dem Rennen.

Morgen um 14 Uhr findet damit das Finale zwischen Sydney und Columbia statt, welches wir uns auf jeden Fall ansehen werden.
Besonders gespannt auf das Finale sind wir, da einer der drei Richter Mark Pieth sein wird, Chairman of the OECD Working Group on Bribery. Unser Team hatte sich für einen der Streitpunkte des Moot Court Falls intensiv mit seinem Kommentar befassen müssen und nannten ihn nur scherzhaft ihren „Propheten“. Zufällig sahen wir ihn heute beim einchecken in der Hotellobby und Blerina und Robin, die den OECD-Teil bearbeitet hatten, baten ihn um ein Foto. Diesem Wunsch kam er gerne nach und freute sich über die Resonanz.

Jetzt machen wir uns auf den Weg ins Ritz Carlton zur ASIL-ILSA Dessert Party mit Live-Band!

 

Bis morgen und beste Grüße!

 

Zunächst einmal möchte ich Ihnen noch von unserem gestrigen Tag erzählen.
Um 11.30 Uhr hatte unser Applicant, das heißt Linda und Robin, das Pleading gegen ein Team aus Moskau. Linda und Robin hatten einen wirklich sehr starken Auftritt und man konnte aus der Reaktion der Richter zunächst schließen, dass sie sehr beeindruckt von dem Pleading unserer Agents waren. Danach war der Respondent aus Moskau dran. Die Russinnen waren in der rechtlichen Argumentation auch sehr gut, jedoch waren sie vom Timing und von der Kommunikation mit der Richterbank weniger stark.
Nach dem Pleading berieten sich die Richter alleine im „Gerichtssaal“ über das Ergebnis während wir vor dem Raum warten mussten. Als wir wieder hinein gerufen wurden, stellten sich die Richter nacheinander vor, wobei uns insbesondere der Richter aus Russland in Erinnerung bleiben wird. Allein die Tatsache, dass er ein Pleading richten sollte, in welchem ein russisches Team antrat, fanden wir zunächst etwas seltsam. Jedoch war sein Kommentar hinsichtliches des Pleadings, dass er „natürlich“ insbesondere vom russischen Team beeindruckt gewesen sei. Nach Rücksprache mit den Organisatoren wurde uns jedoch versichert, dass dies nicht den Ausgang der Bewertung beeinflusst habe. Ein etwas fader Nachgeschmack blieb jedoch, auch wenn wir verstehen können, dass es nicht gegen die internationalen Regeln verstößt, dass ein Richter seine eigenen „Landsmänner“ bewerten darf.

Für alle, die sie noch von ihrer Zeit am Lehrstuhl von Frau Professor Puttler kennen, freuen wir uns hier mitteilen zu können, dass wir gestern einen Überraschungsgast getroffen haben: Leyla Davarnejad, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl, die mittlerweile in Stanfort in den USA arbeitet, hatte sich als Richterin hier in Washington gemeldet. Bisher hatten wir leider noch keine Gelegenheit, mit ihr etwas zu unternehmen, was wir jedoch hoffentlich noch die Tage nachholen werden.

Nach dem Pleading brauchten wir endlich eine Stärkung, sodass wir uns geschlossen als Team und Trainer aufmachten, ein nettes Restaurant zu suchen.
Schließlich fanden wir „Annie’s“, ein Restaurant, in welchem uns Alfred, ein sehr netter Kellner bediente. Wir waren laut ihm alle „sweet“ und „honeys“ inklusive unserer Jungs 😉

Abends war ab 22 Uhr die Announcement Party einige Blocks weiter in der Lux Lounge. Nach Bekanntgabe waren wir bis etwa 2 Uhr Nachts auf der Party und hatten sehr viel Spaß insbesondere mit den Mexikanern, gegen die wir am Dienstag angetreten waren.

Nach meinem letzten Eintrag haben Blerina, Linda und ich uns aufgemacht, um uns die Mall anzuschauen. Dies ist eine Art langer Park, der beim Kapitol beginnt und eine Linie mit dem Washington Monument und dem Lincoln Memorial bildet. Entlang der Mall zu beiden Seiten finden sich viele Museen und auch das bekannte Smithonian Institute.
Von unserem Hotel aus führte uns unser Weg in Richtung Kapitol zunächst durch China Town, wo auch einige Geschäfte zu finden sind.
Am Kapitol angekommen konnten wir die ganzen Ausmaße der Mall erfassen und sahen, welch langer Fußweg von dort aus bis zum Lincoln Memorial noch auf uns wartete.
Am Lincoln Memorial trafen wir zufällig Robin, Sebastian und Stephan, welche wir  am Morgen nicht hatten aus dem Bett bewegen können. Abraham Lincoln musste für einige Fotos sehr still in seinem Stuhl sitzen bleiben, aber er machte seinen Job bestens 🙂
Da Linda, Blerina und ich nach unserem langen Fußmarsch entlang der Mall bereits sehr müde waren, ließen wir sie alleine in Richtung Kapitol weiterziehen. Auf dem Rückweg zum Hotel entschlossen wir uns spontan dazu, eine der Achtelfinale anzusehen. Wir waren bei der Begegnung von Indien und Australien (Perth) dabei und sahen ein spannendes und interessantes Pleading. Das Team aus Indien, mit welchem wir uns bereits vor dem Pleading unterhalten hatten, gewann einen Platz im morgigen Viertelfinale.

Im Moment sitzen wir alle im Zimmer von Robin, Stephan und Sebastian und warten auf unsere Pizzabestellung. Auch Isabella wird gleich noch zu uns stoßen. Sobald wir gestärkt sind, werden wir uns für den National Dress Ball fertig machen. Unsere Outfits werden deutsche Fußballtrikots sein, sowohl von Bundesligamannschaften als auch der Nationalmannschaft. Wir sind schon sehr gespannt, welche Trachten und kreativen Outfits die anderen Teams tragen werden!

Beste Grüße nach Deutschland!

Ja es stimmt, leider wurden wir gestern auf der Announcement-Party nicht als eins der 32 Teams genannt, welche in den weiteren Runden antreten dürfen. Natürlich waren wir erst enttäuscht, aber haben schließlich doch noch die Party genossen…

Wir hatten zwei Gewinne und zwei Pleadings, gegen Russland und Neuseeland, haben wir leider verloren. Beide Teams sind in den nächsten Runden dabei.
Heute werden wir uns endlich die Memorials von Lincoln und Jefferson aus der Nähe ansehen. Heute Abend steht dann der National Dress Ball an, das heißt jedes Team trägt etwas Typisches für sein Land, sei es Trachten und ähnliches oder einfach nur etwas Kreatives.
Auf einen ausführlichen Bericht von gestern muss ich Sie leider bis heute Nachmittag unserer amerikanischen Zeit vertrösten, da wir zunächst frühstücken müssen und wir auch den Kopf frei bekommen wollen.

Wir grüßen Sie alle in Deutschland und bedanken uns wir die positiven Resonanzen, die unser Team bisher von Ihnen erhalten hat!

Hello again!

Heute konnten wir unserem Jetlag freien Lauf lassen, da das einzige Pleading für heute erst um 14 Uhr angesetzt war. Trotz allem wurden Linda und ich bereits gegen 8.30 Uhr wach und beschlossen, uns auf die Suche nach einem Supermarkt zu machen. Nur einen Block weiter deckten wir uns dann mit Säften und Muffins ein und schlenderten Richtung weißes Haus. Die Sonne schien heute wieder den ganzen Tag und so hatten wir ein schönes Frühstück im Lafayette Park direkt vor dem weißen Haus.
Da Linda gestern bei unserer kleinen Sightseeing-tour nicht dabei gewesen war, machten wir zwei uns erneut auf in Richtung Mall und dort insbesondere zum Washington Monument. Von direkt unterhalb des Monuments aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Mall mit dem Kapitol zur einen Seite und dem Lincoln Memorial auf der anderen Seite. Leider war die Aussicht auf das Lincoln Memorial ein wenig getrübt, da der Reflecting Pool, der ansonsten mit Wasser gefüllt ist, zur Zeit wegen Bauarbeiten trocken gelegt ist. Auch das Jefferson Memorial, welches am Ufer eines kleinen Sees im Süden der Mall liegt, wird derzeit flankiert von zwei Baukränen.

Zurück im Hotel trafen wir uns mit dem Rest unserer Bochumer Gruppe und nahmen ein paar Blocks entfernt Kaffee und Sandwiches zu uns. Währenddessen fand die übliche Besprechung des zurückliegenden Pleadings statt und wie es an diesem Tag verbessert werden könnte.

Kurz vor Beginn des Pleadings trafen wir bereits unser gegnerisches Team mit welchem wir schnell ins Gespräch kamen. Bisher waren die Begegnungen mit den Gegnern stets freundlich, jedoch gerade die heutigen Gegner waren sehr nett und aufgeschlossen.
Das heutige Pleading von Blerina und Sebastian verlief sehr gut und man kann sagen, dass wir mit dem Ausgang sehr zufrieden sind.

Gegen 18 Uhr machten wir uns dann auf, zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Washington mit allen Teammitgliedern und Trainern gemeinsam essen zu gehen. Ein Bekannter von Isabella begleitete uns und führte uns in einen Teil von Washington, in dem wir bisher noch nicht gewesen waren. Wir landeten schließlich in einem kleinen Restaurant, welches nur durch einen Buchladen zugänglich war. Wir saßen auf der oberen Empore mit Blick auf den unten gelegenen Buchladen und aßen Burger und Co.

Für morgen steht um 11.30 Uhr das letzte Pleading der Vorrunden an und ab 22 Uhr werden in einer Barlounge in der Nähe unseres Hotels die 32 Teams bekannt gegeben, die in die „Run-off Rounds“ kommen. Für den Zeitraum zwischen dem Pleading und der sogenannten „Announcement Party“ haben wir eine Besichtigung des Lincoln Memorials und der weiteren Sehenswürdigkeiten entlang der Mall geplant, welche wir bisher zum Großteil nur aus der Ferne gesehen haben.

Beste Grüße und Gute Nacht von uns allen nach Deutschland!

Am heutigen Montag standen für unser Bochumer Team die ersten zwei Begegnungen von vier in der Vorrunde des Jessup an. Die richtige Stärkung für die erste Runde für den Respondent gab es ab acht Uhr beim Frühstück der International Bar Association (IBA).

Mit einer fast halbstündigen Verspätung begann um 9.25 Uhr das Pleading von Blerina und Sebastian gegen ein Team aus einem englischsprachigen Land. Es war eine sehr interessante Runde, vorbei sich die Richter bei dem gegnerischen Team noch ziemlich mit Fragen zurück hielten und erst bei Blerina und Sebastian richtig in Schwung kamen. Nach der Runde gaben die Richter beiden Teams Feedback bezüglich ihres allgemeinen Auftretens, wobei insbesondere das selbstbewusste Auftreten von Blerina und Sebastian gelobt wurde. Insgesamt ist es jedoch schwer abzuschätzen, wem die Richter schließlich den Rundengewinn zugesprochen haben. Dieses Ergebnis teilen die Richter nicht mit, vielmehr werden die Ergebnisse der Vorrunde erst Mittwoch, beziehungsweise sogar erst Samstag, bekannt gegeben. Die Bekanntgabe ist davon abhängig, ob man eins der 32 Teams ist, welches ab Donnerstag in die Run-Off-Rounds kommt.

Nach dem Pleading machten Blerina, Robin, Stephan, Sebastian und ich uns auf, um ein wenig Washington näher zu erkunden. Linda bereitete sich derweil im Zimmer auf das Nachmittagspleading vor und wollte sich zudem noch etwas ausruhen.
Unsere kleine Erkundungstour führte uns zunächst wieder zum weißen Haus, wo wir bei strahlendem Sonnenschein ein paar Fotos machen konnten. Zudem sind wir uns fast sicher, Obama persönlich in Mitten einer großen Gruppe auf dem  Dach des weißen Hauses gesehen zu haben…leider war es aus der Distanz schwer zu erkennen, jedoch haben wir ein Beweisvideo gedreht 😉

Vom weißen Haus aus gingen wir weiter in Richtung Washington Monument, dem großen Obelisken, sowie dem Jefferson Memorial. Besonders schön war der Weg, da hier in Washington gerade die Kirschblütenzeit begonnen hat und die Bäume in der ganzen Stadt blühen. Nach einer kleinen Mittagspause in einem Restaurant unweit unseres Hotels blieb uns nur noch wenig Zeit, wieder in die offizielle Kleidung (Anzüge und Kostüme) zu schlüpfen und schon stand das Nachmittagspleading an. Leider kamen die Organisatoren bei der großen Anzahl von Teams in logistische Schwierigkeiten, was die Räume betrifft. Einige Gerichtssäle wurden daher in normalen Hotelzimmern eingerichtet, die wenig Platz für alle Teammitglieder beider Teams boten und zudem ein Problem mit der Klimatisierung hatten. Die Organisatoren taten jedoch ihr Bestes, um uns den Aufenthalt in dem Courtroom so angenehm wie möglich zu machen. Linda und Robin waren bei ihrem Pleading sehr souverän und wurden anschließend von den Richtern für ihren Auftritt gelobt.

Heute Abend waren wir zusammen mit dem Kenianischen Team, welches nur aus zwei Mitgliedern besteht, chinesisch essen und hatten einen sehr netten und lustigen Abend. Isabella und Katrin verbrachten ihren Abend auf der „Friends of the Jessup-Reception“, welche nur für Richter und Trainer zugänglich war.

Während ich dies hier schreibe, holt Linda sich bereits ihren verdienten Schlaf, während Blerina noch im Zimmer der Jungen das Pleading für morgen vorbereitet. Auch mir bleibt nun nichts weiter, als Ihnen in Deutschland eine Gute Nacht zu wünschen!

 

Die ersten 24 Stunden in Washington liegen bereits hinter uns.

Gestern gegen 18.30 Uhr sind Sebastian und ich am Ronald Reagon National Airport gelandet. Dieser Flughafen liegt südlich der Stadt direkt am Potomac, dem Fluss welcher durch Washington fließt. Bereits vom Flugzeug aus hatten wir einen schönen Ausblick auf die Mall, inklusive des Kapitols, des Washington Memorials und des Weißen Hauses.

Nach einer kurzen Zugfahrt waren wir direkt im Zentrum, wenn wir auch an einer Station ausstiegen, die weiter entfernt von unserem Hotel lag, als ursprünglich gedacht. Nach den zwei Flügen über einen Zeitraum von über 14 Stunden waren wir jedoch über einen kleinen Fußweg nicht gerade traurig und hatten so die Gelegenheit bereits ein wenig von Washington aus der Nähe zu sehen. Unser Fußweg Richtung Hotel führte uns auch am weißen Haus vorbei, welches in der Dunkelheit besonders schön beleuchtet wurde.

Kurz nachdem Sebastian und ich die beiden Hotelzimmer bezogen hatten, kamen auch schon Linda, Robin und Stephan, der an diesem Tag seinen 21. Geburtstag feierte, mit dem Bus aus New York an.

Auf der Suche nach etwas zu essen, sahen wir uns in der näheren Umgebung des Hotels um. Nur einen Block entfernt fanden wir dann einen kleinen Pizzaimbiss, in welchem wir zufällig das Team aus Jena trafen. Kaum hatten wir unsere Pizza bestellt, meldete sich bereits Blerina, die in der Zwischenzeit mit ihrem Flug aus Melbourne angekommen war.

Zurück im Hotel stellte sich schnell heraus, dass alle durch die lange Anreise und auch die ereignisreichen Stunden in New York sehr erschöpft waren. Beim Anblick unserer gemütlichen und sehr bequemen Betten fiel die Entscheidung, dem langen Tag ein Ende zu setzen, nicht gerade schwer…

Heute morgen standen Linda und ich nach einer erholsamen Nacht bereits um neun Uhr auf, da ab zehn Uhr das Team registriert werden konnte. Leider teilte uns der nette ILSA-Mitarbeiter am registration desk mit, dass zur Registrierung die physische Anwesenheit aller Teammitglieder nötig sei. Da wir die anderen, insbesondere Blerina, die den 19. März fast doppelt so lange durch ihre Anreise aus Australien erlebt hatte, nicht sofort wecken wollten, nutzten Linda und ich noch die Gelegenheit die Orientation Fair zu besuchen. Dabei handelte es sich um eine Reihe von Informationsständen einiger amerikanischer Universitäten, die Masterprogramme (LL.M.-Programme) anbieten.

Nach einem Frühstück im Starbucks um die Ecke begaben wir uns zurück ins Hotel, um die anderen zu wecken. Die Teamregistrierung war schnell erledigt und der nächste Termin war die offizielle Begrüßung aller Teams im Presidential Ballroom in unserem Hotel. Das jeweils erste Team aus jedem Land hatte in seinen Unterlagen die Landesflagge, welche nach dem Ausruf der Teams vorne auf dem Podest aufgestellt wurde. Für Deutschland hat unser Best Oralist (Preis für den besten Studenten in den mündlichen Verhandlungen) der diesjährigen deutschen Runde, Robin Ramsahye, die Fahne nach vorne getragen. Die Vielfalt der anwesenden Nationen war wirklich beeindruckend und ein besonderer Moment war, als die zwei japanischen Teams standing ovations erhielten.

Der nächste Termin auf unserem Plan war die Ausgabe der Vorrundenauslosungen. Unser Team tritt morgen um 9 Uhr mit Blerina und Sebastian als Respondent und Nachmittags um 16.30 Uhr treten Linda und Robin als Applicant an. Die nächsten Begegnungen sind am Dienstag um 14 Uhr und am Mittwoch um 11.30 Uhr. Aufgrund der Verschwiegenheitspflicht in Bezug auf die Herkunft der Teams darf ich zu diesem Zeitpunkt leider keine Auskunft zu den Gegnern geben.

Im Moment sitzen die Mooties vor den Schriftsätzen ihrer Gegner und bereiten sich schon einmal auf morgen vor. In der Zwischenzeit sind auch Isabella und Katrin vom Flughafen angekommen und wir werden uns gleich aufmachen, um noch etwas zu essen. Danach wird das Team von uns früh ins Bett geschickt, insbesondere Blerina und Sebastian, die morgen um 9 Uhr fit und ausgeschlafen sein müssen.

Wir senden an alle in Deutschland Grüße und hoffen, dass uns für die folgenden Tage viele Daumen gedrückt werden!

 

In all dem Eifer habe ich doch glatt vergessen, UNS vorzustellen. Dies werde ich nun, da mein Koffer fertig gepackt ist, endlich nachholen!

Bei diesem Blog geht es darum, uns auf unserer Reise nach Washington D.C. zu begleiten.
Hauptakteure bei dieser Reise sind unsere sogenannten „Mooties“ Blerina Jasari, Linda Wittor, Robin Ramsahye, Stephan Koloßa und Sebastian Wuschka. „Mooties“ werden bei uns die Studenten genannt, die das Team der Ruhr-Universität Bochum bilden, welches am Philip C. Jessup International Law Moot Court (Jessup) teilnimmt. Dies ist ein internationaler juristischer Wettbewerb von Studenten, welcher jedes Jahr von der International Law Students Association (ILSA) organisiert wird.
Beim Jessup spielen die Studenten Anwälte zweier fiktiver Staaten, die einen Streit vor dem Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag (IGH) führen. Jedes Jahr gegen Ende September gibt ILSA einen circa 25-seitigen Sachverhalt in englischer Sprache heraus, zu welchem die Studenten Schriftsätze der Verteidigung und der Anklage verfassen und anschließend mündliche Verhandlungen durchführen. Dieses Jahr streiten sich die Staaten Ardenia (Ankläger/“Applicant„) und Rigalia (Beklagter/“Respondent„) hauptsächlich um die Frage der Rechtmäßigkeit von Drohnenangriffen, einem dem Burqa-Verbot ähnlichen „Mavazi“-Verbot und über Vorwürfe der Bestechung einer staatlichen Firma.

Unsere Mooties haben in der deutschen Vorausscheidung für den Jessup im Februar in Jena den ersten Platz erreicht und damit einen der zwei begehrten deutschen Teilnahmeplätze für die internationale Ausscheidung in Washington D.C. „ergattert“!  Dort treten sie ab Montag gegen Teams aus aller Welt an; insgesamt aus über 80 Nationen.

Neben den Mooties gibt es auch noch die Trainer, auch liebevoll „Coaches“ genannt:
Zum einen haben wir Isabella Risini. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Frau Professor Puttler, deren Lehrstuhl seit vielen Jahren die „Schirmherrschaft“ für das Bochumer Team trägt. Isabella hat selbst in ihrer Studienzeit am Jessup teilgenommen und auch schon in zurückliegenden Jahren ein Jessup-Team betreut.
Daneben haben wir Katrin Giesen, Lehrkraft und Koordinatorin des Fachsprachenprogramms der Juristischen Faktultät der RUB. Katrin hat die letzten Jahre in Australien verbracht und dort ein Jessup-Team betreut.
Katrin und Isabella wurden in den letzten Monaten zudem auch von Alexandra Jannowsky und mir, Kirsti Nele Brinckmann, unterstützt. Alexandra und ich sind studentische Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl von Frau Professor Puttler und haben 2009 selbst am Jessup teilgenommen.

In den nächsten Tagen werde ich Sie, liebe Jessup-Interessenten und solche, die es noch werden wollen, über den Ablauf der internationalen Runde in Washington und das Abschneiden des Bochumer Teams auf dem Laufenden halten.

Für heute verabschiede ich mich jedoch erst einmal und wünsche Ihnen eine Gute Nacht!

Abflug

Nun bald ist es soweit – die ersten Teammitglieder fliegen bereits am Freitag los in Richtung Amerika!

Linda, Stephan und Robin nutzen die Gelegenheit, um sich einen Tag lang ein wenig New York anschauen zu können. Sie werden mit dem Bus am Samstag in Washington eintreffen.

Am Samstagmorgen geht es auch für Blerina los – sie fliegt von Australien nach Washington, da sie dort zur Zeit ihr Anwaltspraktikum macht. Auch am Samstagmorgen, jedoch nach deutscher Zeit, fliegen Sebastian und ich nach Washington, mit einem kleinen Zwischenstopp in Atlanta.
Am Sonntagabend ist unsere Bochumer Delegation dann vollständig, sobald Isabella und Katrin in Washington landen.

Ich wünsche uns allen eine gute Anreise, egal wann und von wo aus die Reise startet!